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AutorenbildRomy

8 bahnbrechende Life Hacks für Zuhause

McGyver ist mein persönlicher Held. Klar, er steht immer noch weit hinter Chuck Norris. Aber er hat uns in den 80ern und 90ern dazu inspiriert, dass man mit alltäglichen Gegenständen krass gut Probleme lösen kann. So hat er es zum Beispiel tatsächlich geschafft, mit einem Kaugummi und einem simplen Bindfaden eine Atombombe zu entschärfen. Auf diesen bahnbrechenden Life Hack wäre ich so nicht drauf gekommen und in erster Linie mit bisschen Vorlauf sehr, sehr weit weggerannt.


Aber Wegrennen löst keine schwerwiegende Probleme. Denn wenn dir die dicke Nachbarskatze zum wiederholten Mal auf deinen Rasen, in dein Beet und - ganz bevorzugt - in den Sandkasten kackt, dann musst du in die Offensive gehen und erfinderisch werden. Ich habe einige McGyver-trächtige Life Hacks gesammelt, die uns als Familie geholfen haben, im Alltag zu überleben:


1. Der analoge Katzenschreck

Im Internet kannst du alles haben: ein Ultraschall-Gerät, fragwürdige Duftstoffe, die Multifunktionsgartenbrause mit hartem Strahl, einen bedornten Katzenabwehrgürtel (??)... finden wir dann aber doch zu gemein. Denn wir wollen den Miezen ja nix Böses. Wir ekeln uns einfach vor panierten Überraschungshaufen im Sandkuchen und müssen ganz klar von unserem Hausrecht gebrauch machen. Bei uns wirkt der analoge Katzenschreck in Kombination mit Pauls unverständlichen Flüchen wahre Wunder. Und bevor jetzt ein Shitstorm losbricht: Mein Mann ist so treffsicher wie Stevie Wonder beim Dosenwerfen. Allen Katzen geht es gut. Sie gehen in den Nachbarsgärten auf Klo.


 


Hand hält blauen, kaputten Zollstock

2. Der unvollkommene Zollstock

Ein an beiden Enden abgebrochener Zollstock ist immer noch besser als gar kein Zollstock. Denn das Augenmaß ist nicht immer zuverlässig und wir alle wissen ja, wie pi-mal-Daumen-Einschätzungen einen am Ende in echte Schwierigkeiten bringen. Also nimmst du halt den abgebrochenen Zollstock und rechnest ein bisschen „um die Ecke“. Am

Anfang dauert es ein bisschen, bis du die richtige mathematische Formel herausgefunden hast. Aber nach einiger Zeit passen deine Möbel millimetergenau in die für sie vorgesehene Ecke. McGyver hätte es auch so gemacht. Vielleicht hätte er sich bei den wöchentlichen Besuchen im Baumarkt aber auch einfach einen neuen Zollstock gekauft.


 


Kind steht auf selbst zusammengeschraubtem Schneemobil

3. Das Ikea-Schneemobil

Brommö ist eigentlich ein Ruhesessel für sommerliche Tage auf der aufgeräumten Terrasse. Ruhe hatten wir das letzte Mal Mitte August 2014 und unsere Terrasse erfreut sich zunehmender Unordnung in Form eines regelrechten Spielzeugteppichs. Über diesen ist mein Mann gestolpert und zielsicher in den Brommö hineingekracht. Brommö hat den Unfall nicht überlebt - aber weggeschmissen wird bei uns bekanntlich ja nichts so schnell. Also hat mein Sohn Schrauben organisiert und mit ein bisschen Hilfe ein richtig authentisches Schneemobil gebaut. Gottseidank, denn gerade im Hochsommer macht ein heißer Tag ohne Schneemobil einfach keinen Sinn.

 

Kaputter Schuh mit Tape verklebt

4. Der 10-Sekunden-Schuster-Hack

Wenn du deinen Sneaker so doll liebst wie mein Mann, gibst du ihn nicht direkt auf, nur weil dir die komplette Sohle entgegenkommt. Alles, was du brauchst, ist Gaffer-Tape. Es klebt nicht nur sensationell und ist einigermaßen wasserdicht. Es gibt deinem Lieblingsschuh auch das besondere Finish in Silber oder Schwarz. In unserem Fall ist die nachhaltige Attitüde total sinnvoll. Denn dann kann mein Mann die sechs nagelneuen Paar Sneaker schonen, die seit 10 Jahren in unserem Keller auf ihren Einsatz warten.





 

Palettenzaun im Garten

5. Der 50-Euro-Gartenzaun

Ich liebe Zäune. Denn sie helfen uns bei der passiven Kinderbetreuung. Kein Kind kann entwischen, kein Elternteil kriegt eine Kammer-Tachykardie, nur weil die Zwerge mal kurz außer Sichtweite sind. Beim Einzug in unser Haus hatten wir natürlich keinen Zaun. Und auch kein Geld mehr übrig, um eine schicke 08/15-Doppelstabmatte in den Boden zu betonieren. Was wir aber übrig hatten: Pfand-Paletten von unserem Rollrasen. Auch hier hat mein Mann mit ein paar Schrauben und einem alten Holztor eine funktional-visuelle Glanzleistung vollbracht. Gut, sah richtig mies aus. Hat uns aber zwei Jahre wirklich gute Dienste geleistet.


 

Vase gebastelt aus Gartenschlauch

6. Die Gartenschlauch-Vase

Würde es einen McGyver-Award geben, ginge der an den Lieblingslehrer meines Großen. Denn dieser hat sich für die Bastelstunde ein besonderes Last-minute-DIY-Geschenk an uns Eltern ausgedacht: Eine Vase aus einem Gartenschlauch. Den Gartenschlauch findet man natürlich in jedem Haushalt und deshalb wurde auch bei uns mit Multifunktionsschere und Kabelbindern ein formschönes Gefäß zurechtgebogen, das, nach zwei Wochen übertriebener Bewunderung still und leise für immer von der Bildfläche verschwunden ist.




 

Pappstück steckt zwischen Wand und Schrank

7. Der Pappstandshalter

Ehrlicherweise kann ich zu dieser Lösung gar nichts erzählen, denn ich kenne die Problemstellung nicht. Mein Mann hat sich mit einem einzigen Wort dazu geäußert. Es lautet „Abstandshalter“. Ich vermute, dass dieses Stück Pappe in jedem Fall unerlässlich für die Stabilität unseres vier Meter langen und eine Tonne schweren Schrankes zu sein scheint, denn es befindet sich seit drei Jahren gut sichtbar und sehr präsent an Ort und Stelle. Ich werde es in jedem Fall nicht entfernen. Nicht, dass unser Pax wie ein Kartenhaus in sich zusammenfällt und meine geliebten Jogginghosen unter sich begräbt.



 

Leiter lehnt an offenem Fenster im ersten Stock

8. Der Leiter-Trick

Während du die Haustür zuschlägst, fällt dir im gleichen Augenblick dein Haustürschlüssel ins Auge, der dir mit hochgezogenen Augenbrauen vom Küchentisch aus zuwinkt. Ein Klassiker, der entweder mit teurem Schlüsseldienst endet, oder mit elendiger Warterei auf den Ehemann. Ich schwöre, ich habe in diesem Moment haargenauso gedacht wie McGyver: Umgebung beobachten, Gegenstände auf Tauglichkeit analysieren, zielorientiert kombinieren. Ich sehe das offene Fenster im ersten Stock, bemerke den Handwerker mit seinem Anhänger voll nützlicher Geräte in der Einfahrt meines Nachbarn und stelle mit dessen Hilfe schließlich eine lange, für meine Zwecke aber dennoch zu kurz geratene Leiter unters offene Fenster. Auf der obersten Sprosse stehe ich nun und überlege, welche Herausforderung größer ist: die Reckübung auf dem Fenstersims. Oder das Ignorieren der Tatsache, dass mir der Handwerker permanent unter den Rock glotzt. Letztendlich habe ich es ohne Scham und Absturz nach drinnen geschafft. Tschakka!


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