Ich habe mir Brüste machen lassen. Endlich! Mein expliziter Wunsch: Muss nicht perfekt sein, aber möglichst authentisch. Sie dürfen hängen – kein Problem. Ich bin schließlich 40 geworden, da kann man ruhig nah dran bleiben an der Wahrheit… und dem Boden. Ich musste einige Zeit sparen, denn ich wollte eine hochwertige Oberweite, die zu mir passt und mit der ich mich ausdrücken kann. Meine Mutter konnte der Idee erstmal nichts abgewinnen. „Wozu willst du dich mit Brüsten schmücken? Sieht doch alles prima aus da vorne!“
Grundsätzlich hat sie recht. Vorne rum baumelt bei mir so einiges: meine geliebten Hufeisenketten, meine Buchstabenanhänger, ein kleiner Dino, Perlchen und manchmal eine protzige Gold-Dukate. Trotzdem will ich Brüste. Aus Gold. Geformt wie ein rundes „W“ mit Nippeln aus Süßwasserperlen. „Diese Brüste sind fürs Selbstbewusstsein und stehen für Stärke“, sage ich meiner Mutter. Also steckt sie mir eine Goldkette zu. „Die tauschst du gegen die Brüste ein!“
Kugelrund, glockenförmig oder Ost-West-Busen?
Ich gehe zum Spezialisten meines Vertrauens. In Bonn-Poppelsdorf besuche ich Axel, einen befreundeten Goldschmied, in seiner Schmuckmanufaktur. Axel kennt meinen Geschmack und ist auf Anhieb begeistert von dem Projekt. Als erstes zeichnet er mir einen Haufen Brüste. Hat ihm sichtlich Spaß gemacht, denn er präsentiert vielfältig: kugelrunde Möpse, glockenförmige Hupen, Ost-West-Busen und tropfenförmige Teile. Ich möchte aber lieber etwas Schlauchartiges. Also legt sich Axel noch mal ins Zeug und malt eins a Schlauchis. In seiner Werkstatt geht es schließlich weiter mit der Entwicklung eines Prototyps aus Silber. Ich muss wichtige Entscheidungen treffen. Welche Nippelfarbe mir am besten gefällt. Oder ob der Draht kantig oder rund sein soll. Ich freue mich über die regelmäßigen Updates seiner Arbeit via Whatsapp und darf irgendwann endlich den Prototyp live tragen.
Und dann ist es so weit, er kann mit der Oberweite aus Gold starten. Ich stecke ihm vorher die Goldkette meiner Mutter zu. Denn ich will sie nicht eintauschen. Ich will, dass sie meine neuen Schlauchis trägt. Schließlich lasse ich sie meiner Mutter wegen anfertigen. Die Brüste stehen für die Stärke, die meine Mutter in der Zeit ihrer Brustkrebserkrankung aufgebracht hat. Und sie sind fürs Selbstbewusstsein, denn nichts ist perfekt oder bleibt so, wie man es gerne hätte.
Mit der Oberweite ist Axel ein weiteres Meisterwerk gelungen. Sie ist perfekt geworden. Ich trage die Kette täglich und freue mich, wenn mir die Menschen aufs Dekolleté starren. Dann erzähle ich davon, dass genau dieser Hängebusen Hoffnung macht.
Übrigens: Der Prototyp hat auch eine glückliche Besitzerin gefunden. Auch sie hat den den Kampf gegen den Brustkrebs gewonnen.
Weitere Infos zur Handwerke Schmuckmanufaktur von Axel Harbaum Neuhaus findet ihr hier.
Silberketten bekommt ihr bei ihm zu wirklich bezahlbaren und fairen Preisen. Und natürlich könnt ihr euch die Form selbst aussuchen!
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