Workout Bitch! Diese starken Frauen inspirieren
- Romy von kokodu
- 3. Juli
- 3 Min. Lesezeit
Die sozialen Medien machen mit mir genau 2 Dinge: Entweder deprimieren sie mich zutiefst und erzeugen in mir bei all dem realitätsfernen Perfektionismus ein starkes Gefühl der Unzulänglichkeit. Oder sie inspirieren mich. Damit meine ich nicht jene Inspiration im Sinne von Modetrends, neuen Faltenbehandlungen oder proteinreicher Ernährung. Ich meine damit diejenige Inspiration, die mich aus meinem Schneckenhaus an die frische Luft oder auf die Matte bringt, meine Birne wieder auf Normalmaß eicht und mich stark macht.

Es sind drei Frauen, deren Kanäle weniger den Glamour und noch weniger den Konsum im Fokus haben. Stattdessen ballern Sie jede Menge Energie in den digitalen Äther. Diese starken Frauen inspirieren. Denn: Sie zeigen ohne erhobenen Zeigefinger, dass von Nichts eben schlicht und ergreifend Nichts kommt. Meine Freundin Leonie zum Beispiel ist einfach mal Weltmeisterin im Zweier-Bob und so ziemlich die stärkste Frau, die ich kenne. Tatsächlich hatte sie sich irgendwann einmal überlegt, dass Bobfahren ja eigentlich eine coole Angelegenheit sein kann. Also hat sie sich das angeguckt, für gut befunden und es mit eiserner Disziplin, hartem Training und echter Freude an die Weltspitze gebracht. Ihr nächstes Ziel: Olympia im Zweier-Bob! Olympia! Hallo?
Sicher waren da harte Rückschläge. Aber Leonie hat sie weggesteckt wie ihre überdimensionierte 150-Kilo-Langhantel aus der Hüfte. Wer also mit bis zu 130 km/h auf der Eisbahn von oben nach unten ohne rauszufallen in einem Schlitten durchbrettert, der hat meinen vollsten Respekt.
Dann ist da Valeria, eigentlich eine alte Schulfreundin meiner Schwester. Sie ist vor Jahren nach Australien ausgewandert und zeigt auf ihrem Instagram-Kanal, dass man an der Noosa-Küste prima joggen, Rad fahren und schwimmen kann. Ich bin mir nicht sicher, ob es an der traumhaften Umgebung liegt, aus der sie die Motivation schöpft und morgens um 5 Uhr in 3,5 Stunden einen ganzen Marathon hinlegt. Vielleicht ist es aber auch der krasse Ehrgeiz und die echte Freude an der Herausforderung selbst. Ich verstehe bis heute nicht, wie sie unmittelbar nach einem Iron Man (!!!) den Eindruck erweckt, als habe sie gerade ein sehr beschwingtes Gespräch bei Bier und Nüssen gehabt. Es ist schon oft vorgekommen, dass ich nach genau solch einer Story einfach selbst meine Laufschuhe geschnappt habe und losgetrabt bin. Wohlwissend, dass jeder mal klein angefangen hat, bin ich über meine bescheidenen fünf bis sieben Kilometer jedes Mal unfassbar stolz. Übrigens: Valeria wird an diesem Wochenende beim Triathlon in Langdistanz, der Roth Challenge, teilnehmen. Schaut unbedingt auf ihrem Kanal vorbei. Es ist abartig spannend!
Schließlich gibt es noch Jessi, die vor einigen Jahren angefangen hat Home-Workouts zu machen. Ich habe davon berichtet, dass ich selbst ein großer Fan davon bin, weil ich flexibel Sport treiben kann und die ganze Nummer weniger kostet als ein Power-Riegel aus dem dm. Jessi filmt sich bei ihren Workouts im Zeitraffer und hat zumindest in mir eine treue Zuschauerin gefunden, die selbst in sportlichen Tiefphasen dann doch die Matte aus dem Schrank holt und schwitzt. Auch bei ihr geht die Motivation übers rein optische Ziel hinaus. Denn Jessi ist Polizistin und dankt es ihrem Körper, wenn er in gewissen Situationen etwas schneller und geschickter reagiert als der ihres Gegenübers. Sie war es im Übrigen auch, die mir beigebracht hat, dass gut trainiertes Winkefleisch nur dank schwerer Gewichte beim Salz streuen im Spaghetti-Top weniger enthusiastisch mitwippt.
Sicher, der pinke Kanal ist voll von interessantem Content und ich weiß selbst, wie viel Zeit und Mühe gerade professionelle Influencer*innen in ihre Beiträge stecken. Was die von mir vorgestellten Accounts jedoch meiner Meinung nach ausmachen ist die Tatsache, dass nicht unbedingt ein toller Beitrag das Ziel, sondern der mühsame Weg dahin die große Aufgabe ist. Die drei Frauen zeigen uns, wie Leidenschaft auf harte, körperliche Arbeit trifft und Stärke aus einem selbst heraus geschöpft werden kann. Und zwar konstant über Jahre hinweg. Ich selbst bin jetzt mittlerweile seit drei Jahren am Ball geblieben und bin froh, dass mich starke Frauen täglich daran erinnern, dass sich Dranbleiben am Ende einfach immer lohnt.
Und hier findet ihr die drei starken Frauen:
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