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AutorenbildRomy

Überraschung - das dritte Kind

Aktualisiert: 8. Mai 2021

Das Thema “Kinder kriegen” ist ein sehr sensibles. Bei den einen klappts auf Anhieb, andere müssen für ihr Glück kämpfen. Und dann gibt es auch diejenigen, die ungeplanten Nachwuchs erwarten. Ich hatte mit der Familienplanung abgeschlossen und war mit tollem Ehemann und zwei süssen Kindern total happy. Der positive Schwangerschaftstest kam erst mal einer Katastrophe gleich.


Schahaaatz, kannst du die Kinder vor die Glotze setzen und kommst mal hoch ins Schlafzimmer?!

Es hat keine 15 Sekunden gedauert, bis mein Mann an einem Sonntag das Mickey-Maus-Wunderhaus anschmiss und mit zwei Treppenstufen auf einmal zacki zacki bei mir ankam. Das war vor ziemlich genau einem Jahr. Das Resultat des “Mittagsschläfchens” von Mama und Papa ist ein kleiner Wonneproppen und fast vier Monate alt. Sie ist die fünfte im Bunde und macht unsere Familie perfekt. Das meine ich wirklich aus vollem Herzen.

Jenes ist mir allerdings nach dem positiven Test im letzten Sommer erst mal ordentlich in die Hose gerutscht.


Positiver Schwangerschaftstest vor Mann, der beschämt die Hand vor das Gesicht hält

Eigentlich hätten mein Mann und ich nicht überrascht sein dürfen, denn im “Aufpassen” sind wir genauso schlecht wie im rückwärts einparken. Aber ich würde lügen, wenn ich sagte, ich sei über die doch sehr eindeutigen zwei Striche überglücklich gewesen. Geheult habe ich, denn ein drittes Kind wollte ich zu diesem Zeitpunkt definitiv nicht. Mein Mann, selbst ein Kind Nr. 3, konnte sich das schon sehr gut vorstellen. Für ihn stehen die Kinder an erster Stelle und eigentlich müsste ich ihm deshalb zu jedem Vatertag einen Pokal überreichen. Aber letztendlich ist es doch die Mutti, die am Ende des Tages einen fetten Fresskorb verdient, weil sie Kinder, Haushalt und Arbeit managt. Ich hatte gerade mal die Probezeit im neuen Job hinter mich gebracht, wir hatten mehrere Baustellen am Haus und eben auch zwei Kiddies, die so lebhaft sind wie Spongebob und Patrick auf Koks.


Vor dem dritten Kind galt bei mir das Kölsche Sprichwort “et kütt wie et kütt”. Das habe ich dann aber schnell abgewandelt in: Kütt halt auch schief gehen. Was, wenn zum Beispiel die Schwangerschaft schief geht? Was, wenn wir als Eltern drei Kindern nicht gerecht werden können? Was, wenn mich drei Kids überfordern oder wenn meine Ehe darunter leidet? Zu viert gehts uns doch prima. Wir sind alle gesund und funktionieren als Familie wunderbar. Ausserdem ist unser Haus für fünf Personen doch viel zu klein. Würde ich mit einem dritten Kind ein unnötiges Risiko eingehen und das alles aufs Spiel setzen?


Heute weiss ich: Wir kriegen das hin. Klar ist es zeitweise stressig und wir müssen uns alle etwas besser organisieren. Auch muss jeder etwas mehr zurückstecken. Aber unsere Kleinste macht unser Glück nicht nur perfekt. Durch sie wird nur noch deutlicher, dass wir uns als Familie aufs Wesentliche konzentrieren: Liebe, Vertrauen, Geborgenheit und Rücksichtnahme.


Tatsächlich funktioniert “et kütt wie et kütt” auch zu fünft. Die Kinder teilen sich zwei Zimmer und den Polo haben wir gegen einen Siebensitzer eingetauscht. Nach einer kleinen Eingewöhnungsphase fühlt es sich für uns so an, als wäre es in unserer Familie nie anders gewesen.

Ich bin unglaublich stolz auf meine Ältesten, die ihre kleine Schwester so wunderbar in ihr Herz geschlossen haben. Ich liebe meinen Mann dafür, dass er uns jeden Tag zum Lachen bringt. Und ich bin zuversichtlich, dass unseren “Mittagsschläfchen” erst mal keine weiteren Überraschungen folgen.



Diese Family Story erschien ursprünglich als Gastbeitrag auf lifeitself.de.


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